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Wie heizt Du Deinen Kaminofen richtig?

Wie kannst Du Deinen Kaminofen heizen? Gute Frage. Ein gut angeheizter Kaminofen bringt mit dem munter flackernden Feuer ein warmes Licht und wohlige Wärme in den Raum. Mit der Anschaffung eines Kaminofens hast Du Dir ein schönes und nützliches Wohnaccessoire ins Haus geholt. Wir erläutern Dir in diesem Beitrag die einzelnen Schritte wie Du Deinen Kaminofen richtig heizen kannst und erklären Dir auch etwas über ein paar Holzarten.

 

Anleitung zum Kaminofen heizen

Nachdem Du das erste Einbrennen geschafft hast, ist das tägliche Feuermachen an der Reihe. Ein effizientes Anheizen des Kaminofens wird mit der Zeit zur Routine und kann auch vergnüglich sein, wenn Du einige Aspekte beachtest. Die nachfolgende Anleitung kann Dir dabei helfen, schnell zu einem Anfeuerprofi zu werden. Aber wie überall gilt, es gibt nicht nur ein Rezept zum Heizen des Kaminofens, das richtig ist. Je nach Modell werden Dir im Alltag sicher noch Ideen kommen, wie speziell Dein Kaminofen immer munter brennt.

 

wie Kaminofen heizen

 

Feuchte des Holzes zum Heizen des Kaminofens

Es gibt eine Vielzahl an Feuerhölzern, mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften. Allen gemeinsam ist aber, dass das Holz eine maximale Restfeuchte von 20 % haben sollte, besser natürlich darunter. Wenn Du Dein Holz selbst schlagen und vorbereiten möchtest, ist die Lagerung im Freien für frisch geschlagenes Holz optimal. In großen Scheiten gestapelt und etwas abgedeckt verringert sich, je nach Witterung, die Feuchte des Holzes von 60 auf 20/15 %. Dieser Trocknungsvorgang dauert allerdings ca. 2-3 Jahre. Es ist also eine sorgfältige Planung erforderlich, um immer kaminofenreifes Holz zur Hand zu haben.

 

Auswahl der Holzart zum Heizen des Kaminofens

Auch die Mischung von verschiedenen Holzarten ist ein wichtiger Aspekt. Deshalb folgt hier eine Zusammenfassung der Eigenschaften der verschiedenen Holzarten.

 

Buchenholz

Diese Holzart brennt am schönsten. Bei Buchenholz entsteht durch langsamen Abbrand ein ruhig flackerndes Licht und lange anhaltende Wärme. Dieses Kaminholz entwickelt viel Glut, die lange vorhält. Es ist somit ein wichtiger Bestandteil des Holzvorrates für Deinen Kaminofen, dessen Heizwert bei ca. 4,2 kWh/kg liegt.

 

Erlenholz

Die Erle ist weit verbreitet und gehört zu den Birkengewächsen. Durch sein großes Vorkommen ist das Erlenholz deshalb auch ein günstiges Mittel zum Heizen Deines Kaminofens. Es entwickelt beim Abbrand eine mittelmäßige Glut. Das Flammenbild ist sehr gleichmäßig und ruhig. Der Heizwert liegt bei 4,1 kWh/kg.

 

Eschen- und Birkenholz

Sowohl Esche wie auch Birke gehören zu den Harthölzern. Beide Holzarten haben ein schönes, goldenes Flammenbild und sprühen wenig Funken. Die Preisklasse ist ähnlich wie beim Buchenholz. Der Heizwert für Deinen Kaminofen liegt hier bei 4,2 kWh/kg.

 

Kastanienholz

Die Kastanie wird seltener im Handel angeboten, hat aber auch hochgeschätzte Eigenschaften. Die Flammen sind hell und bläulich durch die reichlich enthaltenen ätherischen Öle. Beim Abbrand entwickelt die Kastanie einen angenehmen Duft und kaum Rauch. Allerdings entsteht bei diesem Brennholz auch wenig Glut. Es ist aber mit seinen Eigenschaften ein gutes Anfangsholz zum Heizen Deines Kaminofens, da es sich leicht entzünden lässt. Der Brennwert ist ähnlich zu den zuvor genannten Holzarten.

 

Ahornholz

Der Ahorn gehört zu den leichten Holzarten und lässt sich gut lagern. Nach dem Entzünden entwickelt das Holz sehr schnell eine gleichmäßige und schöne Flamme. Der Heizwert liegt knapp unter dem von Erle und Buche.

 

Robinienholz

Wenn Du beim Heizen des Kaminofens nicht gerne so oft nachlegen möchtest, bist Du mit der Robinie gut beraten. Es ist ein robustes Holz, das sehr lange abbrennt. Empfehlenswert ist es, vor dem Schlafengehen die Robinienscheite in den gut geheizten Kaminofen einzulegen, so bleibt am Morgen noch eine gute Restwärme und Glut für ein schnelles Wiederanfeuern übrig. Der Heizwert liegt bei 4,1 kWh/kg.

 

Kiefern- und Fichtenholz

Diese beiden Weichholzarten eignen sich am besten zum Anfeuern, da sie schnell anbrennen und Hitze entwickeln. Zum eigentlichen Heizen des Kaminofens ist das Holz aber weniger geeignet, weil der Heizwert geringer ist. Außerdem neigt es wegen des Harzgehaltes zum Funkenschlagen.

Es gibt selbstverständlich noch mehr Holzarten die zum Heizen geeignet sind, aber hier sind die wichtigsten genannt, die besonders unkompliziert für einen Kaminofen eingesetzt werden können.

 

Die wichtigsten Schritte beim Heizen Deines Kaminofens

 

Schritt 1: Reinigung und Vorbereitung

Die Reinigung des Kaminofeneinsatzes ist wichtig, um genug Luft für das neue Feuer zu haben. Mit einem Kaminbesen (vorsichtig nur in kalter Asche anwenden) oder dem Schürhaken befreist Du den Feuerrost von Asche. Dann stellst Du mit einem Blick in den Aschebehälter sicher, dass dieser nicht randvoll ist.

 

Schritt 2: Das Stapeln und Anheizen

Holzstapeln – das A und O für ein schönes Feuer in Deinem Kaminofen. Eine gute Vorbereitung des Holzes in der Brennkammer spart Zeit und Nerven.

Am besten bereitest Du Dir ein Weichholz (Kiefer und Fichte wie oben beschrieben) vor. Dünne Holzscheite oder beim Hacken entstandene gröbere Splitterholzstücke sind besonders geeignet. Professionelle Anzünder aus dem Handel bilden eine gute Grundlage. Jetzt fehlen noch zwei bis drei größere Weichholzscheite zum ersten Anbrand.

Für Kaminöfen ist die Anbrennmethode von oben nach unten in den meisten Fällen am besten geeignet. Da der Kaminofen eine große Fronttür besitzt und die Brennkammer meistens eher hoch und weniger breit ist, brennt das Feuer so am schnellsten an. In die Feuerschale des Kaminofens legst Du als erstes zwei Holzscheite mit etwas Abstand parallel nebeneinander und stapelst dann je nach Größe des Brennraums nochmals ein oder zwei Scheite quer zu den beiden ersten. Dadurch hat das Feuer genug Luft, um gut durchzubrennen. Das dünne Anfeuerholz kommt nun oben locker auf den Scheithaufen des Kaminofens. Jetzt noch ein oder zwei Anzünder zwischen das feine Holz platzieren und anzünden.

Durch das Anfeuern von oben nach unten hast Du den Vorteil, dass durch die gute Zirkulation der größte Teil der Brenngase bereits im Kaminofen verbrannt wird und so nicht durch den Schornstein in die Umwelt gelangt. Bei Kaminöfen mit kleiner Grundfläche und hoher Brennkammer können die Scheite auch aufgestellt werden, wie ein Tipi. Die Anzündware kann darunter locker gestapelt werden. So brennt das Feuer ebenfalls sehr schnell an. Ratsam ist es aber immer, die Holzscheite an die Länge der Kammer Deines Kaminofens anzupassen und die Methode von oben nach unten anzuwenden.

 

Schritt 3: Die Luftzufuhr und die Brennphasen

Das Feuer in Deinem Kaminofen braucht viel Luft. Bei Deinem Kaminofen gibt es ein Luftsystem, dass das Anfeuern und den Weiterbrand begleitet. Man spricht hier von Primär-, Sekundär- und Tertiärluft. Die Platzierung der verschiedenen Luftklappen wird bei Deinem Kaminofen in der mitgelieferten Gebrauchsanweisung näher beschrieben.

  • Die Primärluft wird als erstes genutzt. Diese Luftzufuhr ist für das Anheizen Deines Kaminofens wichtig. Dieser Luftstrom kommt von unten an das Brenngut. Die Zufuhr sollte beim Anfeuern immer ganz geöffnet sein. Die Primärluft sorgt für viel Sauerstoff, um das Feuer schnell zu entfachen.
  • Die Sekundärluft ist ein andauernder Luftstrom, der in der nun folgenden Verbrennungsphase dafür sorgt, dass der Abbrand gleichbleibend vor sich geht. Dieser Luftstrom kommt von oben und erzeugt eine gleichmäßige Zirkulation. Der Kaminofen kommt so auf eine höhere Verbrennungstemperatur. Tipp: Vergewissere Dich auch, ob Dein Kaminrohr eine Drosselklappe hat, denn diese sollte in der Anfeuerphase geöffnet sein.
  • Die Tertiärluft strömt bei den meisten Kaminöfen von der Rückwand aus. Sie ist der Kickstarter für die Verbrennungsphase. Dies unterstützt ebenfalls die Verbrennungstemperatur. Das Ergebnis sind niedrige Emissionen und eine erhöhte Rauchgastemperatur.

 

Das Zusammenspiel der verschiedenen Luftarten sieht folgendermaßen aus:

Bei der Anbrennphase bleibt die Primärluft geöffnet. Dies dauert bei richtiger Stapelweise und gut trockenem Holz nur einige Minuten. Dabei bleiben Sekundär- und Tertiärluftzufuhr geschlossen.

Nun folgt die Verbrennungsphase. Die Primärluftzufuhr Deines Kaminofens wird geschlossen und Sekundär- und Tertiärluftzufuhr werden ganz geöffnet. Jetzt steht buchstäblich alles in Flammen. Das Flammenbild ist nun gleichbleibend und hell.

Mit der Zeit wirst Du Holz in Deinen Kaminofen nachlegen. Jetzt werden die Sekundär- und Tertiärluftkanäle geschlossen und der Primärluftkanal wieder geöffnet. Das verhindert, dass Rauch in den Wohnraum strömt und lässt das neue Holz schnell Feuer fangen.

Ein Tipp: Schiebe mit dem neuen Holzscheit die auf dem Rost befindliche Glut etwas zusammen, damit eine Lücke auf dem Rost entsteht und platziere hier dann das neue Holzscheit.

 

Welche Probleme können beim Heizen des Kaminofens auftreten?

Heizen ist schön, weil der Kaminofen Wärme verbreitet. Aber manchmal wird auch Rauch verbreitet. Was dann zu tun ist, erklären wir im Folgenden.

 

Problem 1 – starke Rauchentwicklung.

  • Die Drosselklappe im Rauchrohr ist geschlossen.
  • Die Luftregelung ist falsch eingestellt.
  • Das Holz hat eine zu hohe Restfeuchte (hier entsteht meistens auch Schwitzwasser).
    Die am einfachsten zu behebende Ursache ist zu feuchtes Brennholz.
  • Der Schornstein ist für die Luftmenge zu klein proportioniert. Dies schließt Du aber am besten bereits im Vorfeld aus, indem Du Dich von einem Schornsteinfeger oder Fachmann im Vorfeld schon beraten lässt und dieser das Volumen für dich misst.

 

Problem 2 – Holz verbrennt nicht vollständig

Es kann passieren, dass nach dem Runterbrand des Holzes noch verkohlte Reste im Feuerraum Deines Kaminofens verbleiben.

Eine Ursache hierfür kann sein, dass der Kaminofen Falschluft zieht. Hier kann es helfen, alle Dichtungen zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen. Eine weitere Ursache kann sein, dass der Aschekasten nicht richtig schließt. Wenn dies der Fall ist, muss kontrolliert werden, ob eventuell Fremdkörper (kleine Holzsplitter, verkohlte Holzstücke usw.) in der Klappe zum Aschekasten stecken. Ist dies nicht der Fall und der schlechte Abbrand besteht weiter, fragst Du am besten beim Hersteller nach.

 

Dinge, mit denen Du den Kaminofen nicht heizen darfst

Dass Dein schöner Kaminofen niemals zu einem Umwelt- oder Gesundheitsproblem werden sollte, ist selbstverständlich. Diese einfachen Punkte gilt es deshalb zu beachten.

  • Verwende kein Papier oder Pappe zum Anheizen des Kaminofens. Sie enthalten Farbstoffe, Bindemittel und teilweise auch Lacke (besonders Zeitschriften) die beim Verbrennen Schadstoffe frei werden lassen.
  • Benutze kein behandeltes Holz zum Heizen des Kaminofens. Furniere, Farben und Lacke können hier auch zu einem erheblichen Gesundheits- und Umweltproblem werden.
  • Setze keine Eierkartons in den Kaminofen. Diese werden mit Leimbestandteilen versetzt, um sie in Form zu pressen.
  • Ein Kaminofen ist grundsätzlich keine Müllverbrennungsanlage. Denk daran, wenn Du Deinen Kaminofen sehr lange zum Heizen genießen möchtest.

 

Viel Spaß mit Deinem Kaminofen

Nun, da Du weißt, wie Du Deinen Kaminofen richtig heizt, wünschen wir Dir viel Spaß. Genieße die wohlige Wärme, besonders in der kalten Jahreszeit. Beachte dabei alle wichtigen Schritte, damit Du Deinen Kaminofen möglichst effizient heizen kannst.


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