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Kaminofen das erste Mal anfeuern

Der aufregende Moment ist gekommen, Du kannst Deinen Kaminofen das erste Mal anfeuern. Im Vorfeld hast Du alle Vorkehrungen getroffen. Die Platzsuche für den Kaminofen hat ein Ende. Alles ist fachgerecht aufgestellt und angeschlossen. Der Schornsteinfeger ist zufrieden und hat Deinen Kaminofen abgenommen. Worauf Du beim ersten Anheizen Deines Kamins achten solltest, erfährt Du jetzt. 

 

Warum wird auf das erste Anfeuern des Kaminofens so großen Wert gelegt?

Dein neuer Kaminofen besteht zum großen Teil aus Stahlblech. Für die Lackierung wird ein hochhitzebeständiger Lack verwendet, der erst mit der Inbetriebnahme durch das erste Anfeuern ausgehärtet wird. Deshalb wird hier von Einbrennen des Kaminofens gesprochen. Je sorgfältiger Du Deine erste Befeuerung durchführst, desto mehr Freude hast Du mit Deinem neuen Kaminofen.

Kaminofen das erste Mal anfeuern

Was muss vor dem ersten Anheizen Deines Kaminofens getan werden?

Der erste Schritt ist, den Kaminofen und das Zubehör genau durchzusehen.

  • Sind eventuell noch Zubehörteile im Aschefach oder im Brennraum? 
  • Ist die Feuertür Deines Kaminofens richtig eingesetzt und befestigt? 
  • Sind alle Verbindungen des Ofenrohres mit Deinem Kaminofen fest zusammengefügt? 
  • Sind eventuell noch Aufkleber auf dem Kaminofen oder den Anschlussrohren zum Kamin?

 

Das richtige Material macht ein gutes Einbrennen des Kaminofens einfacher

Wenn Du Dir bereits vor dem ersten Einbrennen Deines Kaminofens Gedanken über die richtigen Materialien für die Befeuerung machst, ersparst Du Dir Ärger und kommst von Anfang an in den vollen Genuss eines schönen Holzfeuers. Du kannst zwei Arten von Holz unterscheiden. Das Anzündholz und das eigentliche Brennholz. 

 

Was ist da der Unterschied? 

Das Brennholz sollte eine Holzart sein, die langsam und stetig Wärme abgibt. Das sind zum Beispiel alle Laubbaumarten. Um unnötige Rauchentwicklung und Schwitzwasser zu vermeiden, sollte die Restfeuchte des Scheitholzes nicht über 20 % liegen. Feuchtes und stark harzhaltiges Holz (zum Beispiel Lärche oder Forche) kann beim Abbrand in Deinem Kaminofen zu Glanzruß führen. Im schlimmsten Fall verursacht dies einen Kaminbrand. Für das Anfeuern Deines Kaminofens ist am besten Weichholz geeignet. Hier kannst Du Kiefern- oder Fichtenholz verwenden. Kleine Stäbe aus diesem Holz brennen schnell an und entwickeln eine große Hitze. Diese Eigenschaft des Anfeuerungsholzes gewährleistet, dass die Holzscheite schnell Feuer fangen. 

Achtung: Eichenholz brennt sehr lange und bei hoher Hitze. Für die ersten Befeuerungen solltest Du daher Eiche meiden, um Deinen Kaminofen zu schonen. Wichtig ist auch, dass Papier, Pappe oder Plastik nicht in den Kaminofen gehören, da Leim, Druckfarben und andere Fremdstoffe auf dem Papier schädliche Stoffe ausgasen, die nicht in die Umwelt gehören. Plastik zum Beispiel ist nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern entwickelt zudem auch noch Säuredämpfe, die die Korrosion der Metallteile am Kaminofen beschleunigen.

 

Welche Methode des Brennholzstapelns ist besonders gut geeignet für Deinen Kaminofen?

Um den Kaminofen schnell anfeuern zu können, sollte man schon beim Aufschichten des Holzes sorgfältig vorgehen. Die beste Methode ist dabei das Anbrennen von oben nach unten. Am besten legt man unten in die Feuerschale des Kaminofens zwei Holzscheite parallel nebeneinander mit etwas Abstand dazwischen und stapelt dann je nach Größe des Brennraums nochmals ein oder zwei Scheite quer zu den beiden Ersten. Dadurch hat das Feuer genug Luft, um gut durchzubrennen. Das dünne Anfeuerholz kommt locker oben auf den Scheithaufen des Kaminofens und wird nun angezündet.

Wer es noch einfacher haben möchte, kann auch Anzünder für Kaminöfen verwenden. So kann das Feuer mit guter Zirkulation anbrennen und der positive Effekt für die Umwelt ist, dass der größte Teil der Brenngase bereits im Kaminofen verbrannt wird und nicht durch den Schornstein in die Luft gelangt.

Bei Kaminöfen mit kleiner Grundfläche und hoher Brennkammer können die Scheite auch aufgestellt werden, wie ein Tipi. Die Anzündware kann darunter locker gestapelt werden. So brennt das Feuer ebenfalls schnell an. Ratsam ist es aber immer, die Holzscheite an die Länge der Brennkammer Deines Kaminofens anzupassen und die Methode von oben nach unten anzuwenden.

 

Was geschieht nun beim Einbrennen Deines Kaminofens?

Dein Kaminofen wird jetzt bei hoher Temperatur brennen. Wichtig ist, dass Du darauf achtest, dass die Hitzeentwicklung nicht zu stark wird, damit sich der Korpus des Kaminofens nicht verzieht. Beim Einbrennen sollte lediglich der Lack der Stahlblechteile eingebrannt werden, um die volle Funktionsfähigkeit des Kaminofens zu gewährleisten. Brennt das Feuer nun richtig in Deinem Kaminofen, kann die Luftzufuhr gedrosselt werden und das Holz im Kaminofen langsam abbrennen. Dabei bleibt die Tür immer einen Spalt geöffnet. In dieser Zeit bitte den Kaminofen nicht aus den Augen lassen, da eventueller Funkenflug Brandgefahr bedeutet. Ist das Feuer in Deinem Kaminofen abgebrannt, den Kaminofen etwa 3 Stunden erkalten lassen, dann kannst Du erneut ein Feuer entfachen. Der Vorgang sollte mehrmals wiederholt werden. Je öfter Du dies tust, desto besser für Deinen Kaminofen. Die Temperatur kann mit jedem Mal gesteigert werden.

 

Was kann während des Einbrennens noch auftreten?

Während Dein Feuer heimelig brennt und wärmt, solltest Du darauf achten, dass kein Rauch aus dem Kaminofen selbst oder aus den Ofenrohren dringt. Es kann bei der Montage des Kaminofens und der Anschlussrohre durchaus passieren, dass etwas nicht richtig zusammengesteckt ist. Hier sollte die Ursache schnell behoben werden, damit der Kaminofen keinen Schaden nimmt und keine gesundheitsgefährdende Rauchentwicklung entsteht. Im Falle eines Rauchaustrittes gut lüften. Bei der Inbetriebnahme des Kaminofens kommt es auch zu starker Geruchsentwicklung. Die Ursache dafür ist der Einbrennvorgang, hier entstehen Lackausgasungen am Kaminofen und den Kaminrohren. Das ist zwar nicht unbedingt gesundheitsschädlich, aber unangenehm. Hier hilft ebenfalls gutes Lüften. Wenn der Geruch sehr stört, den Raum verlassen, dabei aber immer wieder ein Auge auf den Kaminofen haben.

 

Den Kaminofen das erste Mal anfeuern – so schwer ist das nicht!

Das Anfachen Deines Kamins ist keine große Wissenschaft. 

Wenn alle Punkte für das Einbrennen Deines Kaminofens berücksichtigt sind, hast Du eine lange Zeit Freude an einem wärmenden Feuer und wirst das gute Stück schnell zu schätzen wissen.


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